Vietnam – 4 Wochen endloses grün, atemberaubende Natur und ganz viel Kultur-(schocks)

Als wir gegen Ende unserer Kambodscha-Reise in Phnom Penh das Ergebnis unseres glücklicherweise negativen PCR-Tests in der Hand hielten, stand fest: unsere Reise wird weiter gehen und zwar ins Nachbarland Vietnam. Wir waren voller Vorfreude. Leider war die Einreise über Land nicht möglich, bzw. die Landesgrenzen noch nicht geöffnet und wir mussten per Flug einreisen. Bereits am Flughafen in Ho Chi Minh City angekommen war der Kontrast zu Kambodscha sehr groß – alles scheinte hochmodern und super entwickelt. Das bestätigte sich, als wir uns per Grab zu unserer ersten Unterkunft bringen liesen. Wir atmeten auf – ein bisschen mehr in Richtung „Zivilisation“ hat uns in diesem Moment sehr gutgetan. Generell kann man sagen, desto weiter wir in den Norden Vietnams gereist sind, desto besser hat es uns gefallen. Das endlose grün in der Natur, die trockenen Inseln, die berühmte Halong Bucht – Vietnams Natur ist nicht in Worte zu fassen. Neben wunderschöner Natur bietet Vietnam aber auch jede Menge Kultur – unter anderem haben wir wieder jede Menge Tempelanlagen besucht. Der ein oder andere Kulturschock ist definitiv auch nicht ausgeblieben – das Zugfahren dort und so manchen Anblick in heimischen Märkten werden wir jedenfalls nicht missen… 😉 Wir hatten dennoch eine großartige Zeit – mehr dazu lest ihr unten.

Unsere Route durch Vietnam

Ho Chi Minh City (ehem. Saigon)

Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten durch Vietnam zu reisen, von Süd nach Nord oder von Nord nach Süd. Wir haben Ersteres gemacht, weil wir zunächst in Ho Chi Minh City gelandet sind. Ho Chi Minh City hat uns supergut gefallen, direkt am ersten Tag haben wir eine Erkundungstour von Stadtbezirk 1 zu Fuß gemacht. Unfassbar cool war das „The Cafe Apartment“ – ein großer Gebäudekomplex mit jeder Menge süßer Cafés und Restaurants. Desto weiter oben ihr euch in einem der Cafés niederlasst, desto besser ist eure Aussicht über Saigon! Wir sind nach einem leckeren vietnamesischen Kaffee noch weiter spaziert an der Ho Chi Minh Statue vorbei, der Kathedrale von Notre Dame, dem Wiedervereinigungspalast und haben im wirklich sehenswerten Sai Gon Central Post Office die Möglichkeit genutzt, eine Postkarte einzuwerfen. Dem Ben-Tanh-Markt haben wir ebenfalls einen Besuch abgestattet.

Wenn ihr euch für Architektur interessiert, schaut euch unbedingt Vietnams höchstes Gebäude, den Landmark81 an – die Skyline ist super beeindruckend. Fast genauso beeindruckend ist der Wohn- und Officekomplex „The Landmark“, der dort herum gebaut ist. Eine „abgezäunte“ Welt für sich, die zumindest jede Menge Wohnraum schafft, wenn man das nötige Kleingeld besitzt. In der größten China Town Vietnams, Cholon, bekommt man noch mal einen ganz anderen Eindruck vom alltäglichen Leben in HCMC und eine andere Atmosphäre zu spüren. Ein bunter Mix aus chinesischer Tradition und Moderne, Chaos auf den Straßen, Geselligkeit und gutem Essen – mit dem Binh Tay Market als zentralen Punkt.

Unseren letzten Abend haben wir auf der Skylover rooftop Bar verbracht, ein kühles Saigon getrunken und das wilde Treiben und Chaos auf den Straßen beobachtet.

Unterkunft

Unsere Unterkunfts-Geschichte besteht aus zwei Teilen 😀 Zuerst hatten wir uns im HANZ Hotel auf der Vu Bui Vien Walking Street einquartiert. Das ist die bekannteste Feiermeile dort. Als unser Taxi vom Flughafen in diese Straße einfuhr, wussten wir direkt: Das war ein FEHLER. 😀 Wir hatten uns darauf eingestellt, dass es lauter werden könnte – zu Coronazeiten aber ja noch nicht soo viel dort los sein wird ;-)) – falsch gedacht, denn es war dennoch einfach unfassbar laut, als würde man mitten in der Disko stehen. Nach zwei tapferen, durchzechten Nächten sind wir weitergezogen ins Chez Mimosa Petite Hotel, welches wir wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen können. Superschön eingerichtet, 100 % sauber und 1 x Waschen kostenfrei inklusive.

Vegan Essen

In Ho Chi Minh City haben wir jeden Tag köstlich gegessen – es gibt eine Reihe an veganen Restaurants und Restaurants, die täuschend echtes fake Meat anbieten – was mir (Anna) fast manchmal eine Nummer zu realistisch war. 😉 Unsere Empfehlungen:

Can Tho

Um den schwimmenden Markt, den Cai Rang Floating Market zu besuchen, haben wir von HCMC aus noch einen Abstecher in den Süden Vietnams gemacht, bevor es wie oben beschrieben weiter in den Norden ging. Wir haben zwei ganze Tage in der gemütlichen Stadt verbracht, in der es sich gut an der Promenade lang schlendern lässt. 

Der Cai Rang ist definitiv der authentischste schwimmende Markt, den wir auf unserer Reise bisher gesehen haben – wir fanden es super interessant, das Marktgeschehen zu beobachten und haben danach noch eine Obstfarm besucht, bei der wir in eine (ziemlich laute) Karaokeparty am frühen Morgen gecrasht sind. Karaoke ist in Vietnam übrigens üblich, ob im eigenen Vorgarten oder in der Bar nebenan – immer laut und leidenschaftlich! 😀

Unsere Highlights

Vegan Essen

Auf der Đề Thám Road gab es jede Menge vegane / vegetarische Restaurants (achtet hier auf „chay“ = vegetarisch) und wir haben dort richtig gut gegessen.

Unterkunft

Genächtigt haben wir im Mekong69 Hostel – preiswert und sehr süß eingerichtet – nachdem wir ein Zimmer mit Fenster bekommen haben, können wir es auch sehr empfehlen! Aber unbedingt vorab danach fragen!!!☺️

Tuy Hoa

Einen Stopp in Tuy Hoa können wir euch ehrlich gesagt nicht empfehlen. Wir sind mit dem Gedanken dorthin gereist, dass wir gerne ein paar ruhige Tage am Strand verbringen möchten. Alles in allem haben wir den Ort (wir waren ca. 10 km von Tuy Hoa entfernt) etwas zu ruhig gewählt. Wir sind in einem Dorf gelandet, das keinen Supermarkt hatte und in dem uns die Restaurants auch auf Nachfrage keine veganen Alternativen anbieten konnten. Nach längerer Suche und verzweifelten Gesprächen mit einer netten Restaurantbesitzerin, die sich erbarmte und etwas veganes zuzubereiten ;-)), stand unsere kulinarische Versorgung. Wir sind froh, dass wir also an dieser Stelle immer noch behaupten können: irgendwas gibt es IMMER. ;-)) Hinzu kam, dass der Strand vor Ort nicht wirklich schön zum Baden und Entspannen war, sondern sehr vermüllt. Wir bereuen es zwar keinesfalls, dort gewesen zu sein, da wir somit mal ein richtig authentisches vietnamesisches Dorf gesehen haben, aber würden es wie gesagt eher nicht weiter empfehlen.

Unterkunft

Hoàng Ngọc’s House war allerdings wirklich top. Alles höchst modern und optisch ansprechend eingerichtet.

Vegan Essen

  • Quan An Hai San Khanh Loan (Fried Rice with Vegetables auf Nachfrage)
  • Obst auf dem Markt (gegenüber gibt es einen Banh Mi Stand, wo uns auf Nachfrage eine schlichte, vegane Variante zubereitet wurde)

Da Nang

Nach der Ruhe kommt der Sturm! In Da Nang hatten wir zwar nicht immer bestes Wetter, das hielt uns aber nicht davon ab, einiges zu sehen – denn wir waren nun voller Tatendrang. Die Dragon Bridge spuckt Wasser und / oder Feuer – immer samstags und sonntags um 21.00 Uhr. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Bei strömendem Regen standen wir also pünktlich auf der (eigentlich geschlossenen) Dachterrasse einer Bar und haben mit jede Menge Einheimischen gewartet, dass es losgeht. Hat sich ein wenig angefühlt wie Silvester. Wir fanden das Farben- und Wasserspiel der Brücke superschön. Nicht unweit von der Dragon Bridge befindet sich die Love Bridge. Es ist sehr touristisch dort, aber wir mochten die Atmosphäre mit den schönen Lichtern. Mit dem Roller haben wir uns auf den Weg zur Linh Ung Pagoda gemacht – wir haben auf unserer Reise ja schon einige Tempel besucht, dieser hier ist einer der uns besonders fasziniert hat. Vor der Pagode steht die Lady Buddha Statue, die mit 67 m Höhe bereits von überall der Stadt sichtbar ist. Sie zeigt die buddhistische Göttin der Barmherzigkeit, die in Küstengebieten in ganz Asien zu finden ist. Es wird angenommen, dass sie das Meer beruhigt.

Als wir vor der riesigen Statue standen, stellte sich ein Gefühl der Ehrfurcht und Dankbarkeit ein. Das gleiche Gefühl empfanden wir, als wir auf die Aussicht bei den Marble Mountains blickten. Die Marble Mountains befinden sich im Süden von Da Nang und die Landschaft hat uns sehr verzaubert. Sie besteht aus fünf riesigen Marmor- und Kalksteinfelsen, jede Menge Höhlen und Tempeln.

Vegan Essen

Nach unserer eintönigen Ernährung in Tuy Hoa haben wir uns hier erstmal richtig gegönnt und auch mal wieder etwas „westlicher“ gegessen.

Unterkunft

In Tony’s Uterkunft hatten wir das beste Preis-Leistungsverhältnis überhaupt – 20,00 € pro Nacht für ein großes, neu eingerichtetes, gepflegtes Apartment – inkl. großer Küche und ordentlichem Bad und Waschraum. Das ist für uns mittlerweile nicht mehr selbstverständlich und Halleluja – hier ließ es sich aushalten. 😉 Darüber hinaus war Tony supernett, hat uns Tipps gegeben und wir konnten direkt einen Roller über ihn mieten.

Hue

Hue hat einiges an Kultur zu bieten. In der Zitadelle von Hue haben wir einen ganzen Nachmittag lang einen riesengroßen Spaziergang gemacht. Die Kaiserpalastanlage ist UNESCO-Welterbe, wurde nach dem Vorbild der verbotenen Stadt in Peking gebaut und ist sehr weitläufig. Es gibt dort jede Menge Tempel, Gebäude, Höfe und Gärten zu entdecken.

An einem anderen Tag haben wir uns Räder ausgeliehen und eine 20 km lange Fahrradtour gemacht, vorbei an den beiden Tempelanlagen Mausoleum von König Tu Doc und der Thien Mu-Pagode. An letzterer solltet ihr unbedingt den Sonnenuntergang und das Treiben am Fluss genießen. 🙂 Das hat wirklich riesen Spaß gemacht und beim Fahrradverleih Hue Smile Travel kosten zwei Räder nur 100.000 Dong (= 4,00 €).

Absolut kein Geheimtipp mehr, nicht mehr frei zugänglich aber ein absolutes MUSS ist der Thuy Tien lake Abandoned Water Park. Der verlassene Wasserpark ist ein wirklicher LOST PLACE, der vor einigen Jahren gebaut und kurze Zeit später wieder geschlossen wurde. Seitdem wird der Park sich selbst überlassen – bzw. seinen Wächtern. Eigentlich sind nämlich keine Besucher mehr gestattet. Am „Haupteingang“ wurden wir dennoch gegen Bezahlung aufs Gelände gelassen. Bereits fünf Minuten später sind wir von einem anderen Wachmann allerdings wieder vom Park verwiesen worden. Die Gastgeberin unseres Homestays hatte uns vorab geraten, dass wir es in diesem Fall einfach an einem anderen „Eingang“ noch mal versuchen sollen. Haben wir so gemacht und im Anschluss etwas Verstecken gespielt. 😀 Es scheint etwas willkürlich zu sein, ob man sich nun dort aufhalten darf oder nicht. Wir hoffen, ihr schafft es ebenfalls bis oben in den Drachenkopf, ohne vorher entdeckt zu werden!

Zuguterletzt, trinkt unbedingt einen Salted Coffe in einem der unzähligen süßen Cafés (z.B. im tân cafe). Möchtet ihr den Kaffee vegan haben, bestellt ihn mit Kokosmilch – in dem Kaffee ist nämlich neben Salz auch Sahne drin.

Unterkunft 

Das Hue Lovely Homestay wird von Lien geführt, die uns umfassend Tipps gegeben hat. Auch konnten wir dort die Waschmaschine benutzen und uns direkt bei ihr einen Roller ausleihen. Preis- Leistung waren definitiv in Ordnung – lediglich die Ausstattung im Zimmer hat uns nicht so gut gefallen, da Bett, Teppich und Co. schon etwas in die Jahre gekommen waren. Wir hatten aber auch eines der „schlechteren“ Zimmer erwischt. 

Ninh Binh

Der Norden Vietnams und die Natur rund um Ninh Binh haben uns richtig gut gefallen. Unsere Unterkunft war direkt am Tam Coc Lake, wir haben uns dort einen Tag lang Räder ausgeliehen, womit wir durchs endlose Grün gefahren sind und die „trockenen Inseln“, die aus der Natur herausragen, bestaunt haben. Dann haben wir noch den Hang Mua bestiegen. Der Aufstieg ist nicht ohne und es warten um die 500 steile Stufen – aber definitiv eine der schönsten und malerischsten Aussichten, die wir je gesehen haben. 

Unsere Zeit in Ninh Binh gehört zu den Highlights unserer bisherigen gesamten Reise. An unserem zweiten Tag haben wir eine Bootstour über den Tam Coc gemacht und es war auch mal schön, sich einfach treiben zu lassen und sich das Ganze „von unten“ anzusehen.

Unsere Highlights

Vegan Essen

Unterkunft

Dieses schöne Homestay in bester Lage können wir euch wärmstens und ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Wir durften uns für ca. 10,00 Euro pro Nacht zum Frühstück sogar jeden Morgen etwas von der Karte aussuchen (was für uns lecker gebratene Nudeln und Kaffee hieß ;-)) 

Cat Ba / Halong Bay Tour auf dem Boot

Unser ABSOLUTES Highlight war eine zweitägige Bootstour durch die Lan Ha- und die Halong-Bucht. Hierfür sind wir für eine Nacht nach Cat Ba gereist, um am nächsten Morgen mit Cat Ba Ventures auf Abenteuer-Bootsfahrt zu gehen.

Das Boot war für 18 Personen ausgelegt – wir waren (aufgrund von immer noch sehr wenigen Touristen vor Ort) nur zu sechst. Es hat sich nach kurzer Zeit so angefühlt, als hätten wir mit Freunden einen privaten Luxusdampfer gemietet. Die Zimmer sahen besser aus, als so manches Hotelzimmer, in dem wir bereits genächtigt haben.

Wir schipperten also zwei Tage und eine Nacht übers Meer mit Ausblick auf die Inseln der Halong-Bucht. Haben zwei Kayaktouren gemacht (Highlights im Highlight sozusagen ;-)), sind von den Kayaks und vom Boot aus ins Wasser gehüpft, wo weit und breit außer uns keine Menschenseele war, haben den Sonnenuntergang in der Halong-Bucht erlebt und sind morgens auf dem Boot wieder aufgewacht. All das war wirklich unbeschreiblich. Kulinarisch war auch noch bestens für uns gesorgt und zum Frühstück, Mittag und Abendessen gab es jeweils eine riesige vegetarisch / vegane Auswahl. Bezahlt haben wir für die Tour insgesamt 265,00 € (excl. Getränke, der Kaffee am Morgen und Wasser waren aber inklusive) – und ja, das lohnt sich!

Auf Instagram haben wir die Frage erhalten, ob man die Boots-Tour auch machen kann, wenn man leicht seekrank wird und ob das Schiff sehr schaukelt. Hierzu können wir nur sagen, dass man zum Schlafen und Essen in einer sehr ruhigen Bucht ankert, es teilweise aber schon etwas schaukelt – und es im Kopf auch noch eine Weile weiterschaukelt, wenn man vom Schiff unten ist…:D

Wir sind am nächsten Tag um ca. 15 Uhr wieder in Cat Ba angekommen und haben noch eine weitere Nacht dort verbracht, damit wir die Weiterreise nach Hanoi etwas entspannter angehen konnten. In Cat Ba selbst empfiehlt sich noch der Rock-Trail – ein schöner, entspannter Wanderweg an der Küste entlang.

Unterkunft

Beide Unterkünfte waren für eine Nacht vollkommen okay, einfach und sauber. Für uns war hier hauptsächlich wichtig, dass wir günstig übernachten. Wenn wir uns entscheiden müssten, würden wir wieder auf das Le Pont Hotel zurückgreifen.

Hanoi

Fünf Tage lang waren wir in Hanoi und haben uns dort seehr wohl gefühlt. Die Stadt ist zwar noch mal um einiges chaotischer als Ho Chi Minh City – und an das Chaos auf den Straßen werden wir uns wahrscheinlich nie gewöhnen – dennoch hat Hanoi mit seinen unzähligen kleinen Gässchen unfassbar viel Charme auf uns ausgestrahlt. Wir haben direkt zu Beginn eine Free Walking Tour gemacht, was wir euch ebenfalls sehr empfehlen würden. Man bekommt einen umfassenden Überblick über die Altstadt und von Einheimischen, die auf Spendenbasis arbeiten, interessante Hintergrundinfos. Uns hat es Spaß gemacht, in einer coolen Truppe durch die Altstadt zu ziehen. Der ein oder andere Kulturschock blieb, z.B. auf den Märkten, leider nicht aus. Gegrillte Hunde (wie wir es als Spanferkel kennen) und lebendige Schildkröten, die vor uns geschlachtet wurden und deren Blut „zum Trinken“ in Plastikflaschen abgefüllt wurde, sind nur zwei Beispiele. Unsere Tour endete in der berühmten Train Street mit einem leckeren Kaffee und guten Gesprächen.

Ein weiteres Highlight war die vietnamesische und vegane Kochschule, die wir bei Wendy, bzw. „Apron Up Cooking Class“ besucht haben. Wir haben bis jetzt in jedem Land eine Cooking Class besucht – hier war diesmal sogar der Marktbesuch und das Einkaufen der frischen Zutaten inklusive. Wir hätten es nicht gedacht, aber es war tatsächlich noch mal eine ganz andere und besondere Erfahrung, mit einer Einheimischen über den Markt zu gehen. Wir beobachteten, wie sie die Zutaten auswählte, sich frische Kräuter und Tofu einpacken lies und die local Preise dafür zahlte. In der Küche angekommen haben wir dann fleißig gerollt, geschnippelt und frittiert. Da wir an diesem Tag nur zu zweit waren (ebenfalls wieder aufgrund der noch zu wenigen Touristen im Land), durften wir uns sogar ein zusätzliches Rezept und damit sechs Gerichte aussuchen. Wir haben uns also im Anschluss folgendes schmecken lassen: Banana Fritters, Bún cha, Fried Spring Rolls, Phở, Papaya Salad & Fried Gassnoodles.

Unsere Highlights

Unterkunft

  • La Storia Ruby Hotel (Wir hatten die Junior Suite für einen guten Preis, können wir nur empfehlen!)

Fortbewegungsmittel – Wie komme ich in Vietnam von A nach B?

In Vietnam mit den Einheimischen zu Reisen ist allein eine Attraktion, welche während eurer Vietnamreise nicht fehlen darf. Wie ihr dabei am besten durch das Land kommt und wann sich welches Fortbewegungsmittel am ehesten eignet, erfahrt ihr im nachfolgenden Abschnitt.

Zug

Mit dem Zug durch Vietnam zu reisen ist die wohl klassischste Möglichkeit des Reisens. Das Bahnunternehmen DSVN (Duong Sat Viet Nam) ist staatlich und wird ohne Konkurrenz betrieben. Die am meisten befahrene Route verbindet dabei die beiden Städte Hanoi und Ho Chi Minh City. Die Strecke verläuft zum größten Teil entlang der Küste. Tagsüber kommt es somit nicht selten vor, dass man bereits an malerischen Landschaften vorbeifährt oder aber den Sonnenaufgang an der Küste bestaunen kann.

Bei den Zuglinien durchzublicken ist gar nicht so schwer, wie man vielleicht denkt. Die geraden Zugnummern fahren von Süd (Ho Chi Minh City) nach Nord (Hanoi) und umgekehrt.

Bei einer Zugfahrt stehen einem drei Klassen zur Option. Die 1. Klasse Schlafwagen mit vier sogenannten „Soft“-Betten, die 2. Klasse Schlafwagen mit sechs Betten und die 2. Klasse mit „normalen“ Sitzen. Wir sind der Meinung, dass man tagsüber durchaus bei den normalen Sitzen, sprich in der 2. Klasse Platz nehmen kann, wohingegen ein Soft-Bett während einer Nachtfahrt schon die bessere (und vielleicht hygienischere) Wahl ist.

Anmerkung: Insgesamt muss man leider hinzufügen, dass die Züge hygienisch gesehen nicht im besten Zustand sind. Am saubersten sind die Schlafwagen in der ersten Klasse. Allerdings bekommt man hier auch nur ein sauberes Bett, wenn man dort einsteigt, wo der Zug losfährt. Steigt man zwischendrin ein, werden die Decken nur kurz ausgeschüttelt. Unsere Erfahrung war, dass vor allem in der zweiten Klasse nicht nur der Boden, sondern auch Sitze und Tische sehr dreckig sind. Auch die Toiletten brauchen ehrlich gesagt Überwindung. Hinzu kommt, dass es in der zweiten Klasse sehr laut werden kann. Unser Host in Hue hatte uns hierzu schon vorgewarnt: Vietnamesen können sehr laut sein und nehmen selbst mitten in der Nacht keinerlei Rücksicht auf Mitpassagiere (andere Länder, andere Sitten! ;-)). Wir hatten jedenfalls permanent Begleitung von lauter, vietnamesischer Handymusik, lauten Gesprächen und Geräuschen, auf die wir nicht näher eingehen möchten. 😀 Pünktlich morgens zum Frühstück und zum Mittagessen werden auch entsprechend Suppen und Co. im Zug verkauft. Ihr könnt damit rechnen, dass nun 90 % aller Passagiere gleichzeitig ihre Suppen löffeln.:D Wir möchten hier in keinem Fall darüber herziehen, jedoch war es im Zug für uns schon teilweise schwer aushaltbar und das Verhalten manchmal unverständlich (Füße auf den Tischen & Co.) – dennoch sind wir froh, dieses „Erlebnis“ mitgenommen zu haben. Auch einmal eine „Nachtfahrt“ mitgemacht zu haben, war eine Erfahrung wert. Bei dieser Fahrt konnten wir sogar etwas schlafen und hatten relativ angenehme Wagonnachbarn 🙂 – waren aber dennoch am nächsten Tag ziemlich gerädert und haben uns daher beim nächsten Mal wieder für eine Tagfahrt entschieden.

Für die Suche im Internet empfehlen wir euch die Seite 12goasia. Wir freuen uns, wenn ihr eure Tickets über diesen Link* bucht und uns nebenbei noch etwas Gutes tut. Eure Tickets werden dabei selbstverständlich nicht teurer. 🙂

Genauso gut könnt ihr aber auch direkt bei der Staatsbahn die Tickets buchen. Allerdings ist es mit der Bezahlung ein wenig komplizierter und man muss sich erst einmal durch die vietnamesische Internetpräsenz wühlen.

Tipp: Da die Züge in Vietnam meist gut ausgelastet sind, bucht die Tickets am besten circa eine Woche im Voraus. Besonders zu Feiertagen platzen die Züge gefühlt aus allen Nähten. Für unsere Fahrt während der Feiertage um den Unabhängigkeitstag am 02. Mai hatten wir die letzten zwei Tickets für den kompletten Zug ergattern können – und das vier Tage vor der eigentlich Fahrt.

Flugzeug

Vietnam verfügt über insgesamt fünf internationale Flughäfen, jedoch werden nur zwei davon aus Europa angeflogen – aus der Hauptstadt Hanoi und aus Ho Chi Minh City. Es gibt sogar Direktverbindungen aus Deutschland.

In zahlreichen größeren Städten, wie zum Beispiel Da Nang oder Can Tho gibt es auch Inlandsflughäfen, welche in einem gut ausgebauten Netz Städte in ganz Vietnam bedienen.

Die wohl bekannteste Fluglinie Vietnams ist Vietnam Airlines. Die Qualität als auch das Preis- Leistungsverhältnis stimmen hier. Innerhalb Vietnams würden wir jedoch immer dem Zug bzw. dem Bus Vorrang geben, der Umwelt und des Geldes wegen.

Wir haben lediglich unsere Ein- und Ausreise via Flüge getätigt. Eingereist sind wir von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City und über den Flughafen von Hanoi aus ging es für uns nach Singapur.

Bus/Van

Eine gute und zugleich komfortable Möglichkeit durch Vietnam zu reisen bietet der Bus bzw. Van.

Viele hochfrequentierte Routen werden mit sogenannten Sleeper-Bussen ausgestattet. Hierbei handelt es sich um Reisebusse, welche mit Liegekabinen ausgestattet sind und in denen es sich durchaus auf längeren Touren aushalten lässt! 🙂

Während unserer Reise durch Vietnam sind wir zwischen Ho Chi Minh City und Can Tho mit dem Sleeper-Bus gefahren, da es hier keine Zugverbindung gibt.

Wichtig: Behaltet im Hinterkopf, dass die Sleeper-Busse keine Toiletten an Board haben. Meist wird auch nur alle 2 bis 3 Stunden eine Pause an einer Raststätte eingelegt – auch auf Nachfrage wurde bei uns leider nicht vorher angehalten. Wir sind leider auch nicht die einzigen, die diese Erfahrung gemacht haben.

1,2 GO

Wie oben bereits erwähnt, verwenden wir immer 12go.asia* als unsere Such- und Buchungsplattform. 12Go Asia bietet Online-Tickets für Flüge, Züge, Busse, Fähren und Taxitransfers sowie gemeinsame grenzüberschreitende Strecken zwischen Ländern an (Thailand, Kambodscha, Vietnam, Laos, Myanmar, Malaysia, Singapur, Philippinen, Indien und China).

Motorrad/Scooter

Der Verkehr in Ho Chi Minh City und in Hanoi hat es in sich. Mit knapp 5 Millionen Rollern in Ho Chi Minh City und 4 Millionen Scootern in Hanoi herrscht dort regelrechtes Chaos. Wir haben uns auf unserer 4-wöchigen Tour durch Vietnam nicht zugetraut in den beiden Großstädten einen Roller zu fahren.

In den dann doch etwas ruhigeren Gegenden Wie Hue oder aber Da Nang haben wir uns jeweils für wenige Tage einen Roller geliehen, um die naheliegenden Attraktionen zu erkunden. Für einen Roller müsst ihr mit etwa 5,00 € pro Tag rechnen. Je länger die Miete desto mehr Rabatt könnt ihr raushandeln. Einen Roller ausleihen könnt ihr euch quasi an jeder Ecke. Fragt am besten direkt bei euch in der Unterkunft nach, denn oftmals wird ein Rollerverleih mit angeboten. Der Vorteil: Die Unterkunft hat bereits eine Kopie eurer Reisepässe und oftmals ist keine Kaution notwendig.

Ein Führerschein wird bei der Anmietung übrigens nicht verlangt. Solltet ihr also keinen Motorrad-Führerschein besitzen, könntet ihr rein theoretisch dennoch fahren. Warum theoretisch? An die Polizei müsst ihr höchstwahrscheinlich 500.000 Dong bezahlen und kommt mit einem blauen Auge davon, wenn ihr keinen Motorrad-Führerschein besitzt. Sollte es allerdings zu einem Unfall kommen und ihr seid nicht im Besitz eines entsprechenden Führerscheins, so wird keine Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen.

Unsere Empfehlung: Mietet euch nur einen Roller, wenn ihr den dafür notwendigen Führerschein habt. Für einen Motorroller mit 125ccm braucht ihr einen Führerschein der Klasse A1.

Fahrrad

Ja, richtig gelesen. 🙂 Mit dem Fahrrad lässt sich supergut die ein oder andere Stadt erkunden. Nicht nur gut für die Umwelt, sondern man nimmt diese auch direkt anders und viel intensiver wahr. Klar, mit dem Rad könnt ihr bei Weitem nicht die Strecken zurücklegen wie mit dem Motorroller. Aber viele Sehenswürdigkeiten befinden sich auch mit Sicherheit bei euch in der Nähe. 🙂 Unsere Touren waren je Tag immer so um die 15 bis 20 km lang und das ging völlig klar. Pro Rad müsst ihr mit ungefähr 2,00 € pro Tag rechnen. Den Sprit spart ihr euch dabei zusätzlich 😉 Die Qualität der Fahrräder würden wir durchweg als gut einschätzen.

Grab

Grab könnt ihr am ehesten mit dem uns bekannten Uber vergleichen. Die App kann allerdings noch viel mehr! 🙂 Über Grab könnt ihr nicht nur euer Taxi oder TukTuk buchen und bezahlen, sondern euch Essen und Lebensmittel liefern sowie Pakete schicken lassen. Ein Allrounder sozusagen.

Wir haben es in Vietnam geliebt, Grab zu nutzen, weil man sich sämtliche Verhandlungen (teils in Zeichensprache :D) mit dem Fahrer spart, bequem vorab mit der hinterlegten Kreditkarte bezahlt und somit möglichst unkompliziert am Ziel ankommt. Für uns ein Must-Have, wenn man durch Asien reist!

Was benötige ich alles für die Einreise?

Mit einem Visa on Arrival, e-Visum oder aber das Visum über die Botschaft gibt es mehrere Wege, ein Visum für Vietnam zu bekommen.

Das Visum berechtigt euch für eine einmalige Ein- und wieder Ausreise. Wie so oft muss hierfür der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Visa-On-Arrival (VOA – 15 Tage)

Wenn ihr im Besitz eines deutschen Reisepasses seid, habt ihr es im Grunde super einfach, weil ihr bei der Einreise ein Visa on Arrival (VOA) für einen Zeitraum von 15 Tagen erhaltet. Sehr wahrscheinlich bekommt ihr das Einreiseformular dafür bereits während des Fluges. Sollte das nicht der Fall sein, liegen die Formulare auch an den Flughäfen vor der Einreise aus.

e-VISA (30 Tage)

Solltet ihr bereits vor eurem Vietnam-Urlaub ein Visum beantragen wollen, könnt ihr hier problemlos euer e-Visa beantragen. Somit erspart ihr euch den Gang nach dem Flug zur Immigration-Stelle und die Beantragung des VOA vor Ort. Die Bearbeitungszeit wird mit 7 Werktagen angegeben. Kostenpunkt: 36,00 €. Die Visumgebühr könnt ihr mit Kreditkarte, Paypal oder Überweisung begleichen.

Die Website ist super strukturiert aufgebaut und die Beantragung sowie das Erstellen des e-Visa verlief bei uns problemlos.

Wichtig: Das e-Visa müsst ihr ausdrucken und bei der Einreise mit euch führen.

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There are 6 comments

  1. Hallo ihr zwei, toller Bericht und 2 von euren 3 Videos zu Vietnam habe ich mir auch schon angesehen 😊
    Hab noch eine Frage zu Hanoi: Welche free walking tour habt ihr denn gemacht? Also welcher Anbieter?
    Beste Grüße und safe travels,
    Vera

    1. Hallo Vera,
      vielen lieben Dank für dein Feedback! Wir haben die Free Walking Tour über ‚freewalkingtourshanoi.com‘ gebucht. Viele Grüße und viel Spaß in Vietnam 🙂

      Grüße
      Anna & Stephan

  2. Hallo ihr Beiden,

    wir werden auch zu zweit Ende Februar nach Vietnam reisen. Da ich euch in manchen Videosequenzen auch mit FFP2Maske gesehen habe und auch bei unserem Hotel in Ho Chi Minh noch die Info dabeistand wollte ich fragen, wie streng die Covid Maßnahmen bei euch noch waren? Bzw. wurde nach einem Impf-/Genesenenpass gefragt?

    Vielen Dank für die inspirierenden Videos & den Blog hier! Weiter so 🙂

    Viele Grüße
    Marina

    1. Hey Marina,
      lieben Dank für deinen Kommentar und dein schönes Feedback – darüber freuen wir uns sehr. 🤗
      Wie schön, dass es für euch auch nach Vietnam geht.

      Wir waren vom 19.04. – 18.05.2022 dort und es gab noch eine allgemeine Maskenpflicht. Auch mussten wir Impfnachweise bei der Einreise vorzeigen. Die Bedingungen können sich ja immer jederzeit ändern – damit wir hier keine falschen Infos weitergeben, schau doch gerne z.B. auf dieser Seite vorbei: https://apply.joinsherpa.com/map?language=de-DE&affiliateId=sherpa

      Dort kannst du euer Reiseziel eingeben und bekommst die Infos bzgl. Einreiseanforderungen angezeigt. Als wir im Land selbst waren, mussten wir während unserer Reise zu keiner Zeit einen Impfnachweis vorzeigen.

      Liebe Grüße und ganz viel Spaß in Vietnam! 🇻🇳
      Anna & Stephan

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